Das MSG-Löten unterscheidet sich vom MIG- bzw. MAG-Schweißen durch die Verwendung von Drahtelektroden auf Kupferbasis als Zusatzwerkstoff. Dieses Verfahren wird üblicherweise in der Kurz- bzw. Impulslichtbogentechnik in sämtlichen Lötpositionen eingesetzt. Auf eine besondere Nahtvorbereitung wird meist verzichtet. 

Kurzlichtbogenprozeß

Der Kurzlichtbogenprozeß erlaubt ein MSG-Löten mit geringem Wärmeeintrag. Bei geringer Lichtbogenleistung kommt es zum Tropfenübergang im Kurzschluß (Kurzlichtbogenprozeß). 

Impulslichtbogen

Die Impulslichtbogentechnologie erlaubt einen kurzschlußarmen, gut steuerbaren Werkstoffübergang mit guter Spaltüberbrückbarkeit beim Löten von Kehlnähten am Überlappstoß. Im allgemeinen führt der Impulslichtbogenprozeß zu flacherer Nahtausbildung als der Kurzlichtbogenprozeß. Da Beschichtungen auch beim MSG-Löten im Impulslichtbogen zu Prozeßinstabilitäten führen, ist es günstig, einen möglichst kurzen Lichtbogen einzusetzen. Unter argonreichen Schutzgasen kann bei optimaler Parameterwahl ein spritzerarmer Lötprozeß eingestellt werden. Um die Wärmeeinbringung so gering wie möglich zu halten, muß mit einem niedrigen Grundstrom gearbeitet werden.

 

Spezielle Anforderungen an die Löteinrichtung

Das MSG-Löten stellt spezielle Anforderungen an die Stromquelle. Damit bei Dünnblechen die Zinkverdampfung möglichst gering bleibt, wird bei geringer Leistung gelötet. Deshalb muss die Stromquelle unbedingt einen weit nach unten reichenden Regelbereich aufweisen. Gleichzeitig muss der Lichtbogen im unteren Leistungsbereich besonders stabil sein. Dazu ist eine niedrig eingestellte Grundstromstärke ebenso wichtig wie eine schnell reagierende Regelung für kurze Lichtbogenlängen. Beim MIG-Löten ist abhängig von Zusatzwerkstoff und Schutzgas eine jeweils differenzierte Impulsform erforderlich. Insgesamt gesehen lassen sich gute Lötergebnisse auf verzinkten Blechen mit den meisten am Markt befindlichen Impulsstromquellen erzielen. Es kann jedoch notwendig sein, eine entsprechende Kennlinie vom Hersteller zu beziehen. Da die üblicherweise verwendeten Zusatzwerkstoffe im Vergleich zu Stahlschweißdrähten weicher sind, müssen an die Fördereinheiten höhere Anforderungen gestellt und ähnlich wie bei Al- oder Fülldraht Antriebe mit Halbrundnutrollen verwendet werden.D er Drahtvorschubmotor soll zur Sicherstellung konstanter Vorschubgeschwindigkeit drehzahlgeregelt sein. Die Brennerschlauchpakete müssen mit einer Kunststoffseele ausgestattet sein. Werden Schlauchpakete mit Längen von mehr als 3 m für den manuellen Einsatz bzw. mehr als 1,5 m für den Robotereinsatz benötigt, ist ein zusätzlicher Drahtvorschubmotor z.B. am Brenner empfehlenswert. Für den automatisierten Betrieb sind wassergekühlte Schweißbrenner empfehlenswert.

Verfahrenstechnische Hinweise 

Zusätzliche wichtige Einflussgrößen für die Nahtqualität beim MIG-Löten sind die Brenneranstellung und -führung. Bei stechend gelöteten Blechen wärmt der vorlaufende Lichtbogen die Zinkschicht so weit vor, dass sie unmittelbar vor dem Ablösen des Zusatzdrahttropfens bis auf eine Restschicht verdampfen kann. Die Wärmeenergie des schmelzflüssigen Zusatztropfens verdampft die verbleibende Restzinkschicht. Da es sich lediglich um geringe Mengen an Zinkdampf im noch schmelzflüssigen Lot handelt, reicht die Entgasungszeit bis zum Erstarren aus, um eine Porenbildung zu vermeiden.