Die Auswahl des Schweißzusatzes ist für die Qualität des Endproduktes entscheidend. Der Schweißzusatz muß über die jeweils erforderlichen Schweißeigenschaften verfügen und eine rißfreie Schweißnaht herstellen. Der wichtigste Faktor bei der Auswahl ist natürlich der Grundwerkstoff, aber auch der Schweißprozess kann einen Einfluß auf die Auswahl des Zusatzes haben. Bei Auftragsschweißungen müssen außerdem die Schweißparameter besonders berücksichtigt werden.

Ausgewogene Zusammensetzung

Die chemische Zusammensetzung des Schweißzusatzes entspricht im Normalfall der des Grundwerkstoffes, z.B. Grundwerkstoff EN-Nr.: 1.4301 (18% Cr, 8% Ni) wird mit einem Schweißzusatz 19 9 LSi verschweißt. Als Regel gilt, daß der Gehalt der Hauptlegierungselemente (Cr, Ni und Mo) im Schweißzusatz etwas höher als im Grundwerkstoff ist, um Abbrände und Seigerungen im Schweißgut auszugleichen.

Verunreinigungen im Schweißzusatz sind dagegen niedriger als im Grundwerkstoff, um Heißrißbildungen zu vermeiden, den Lichtbogen zu stabilisieren und die Fließ- und Benetzungseigenschaften zu optimieren. Bei austenitsichen Schweißzusätzen (19 9 LSi, 19 12 3 LSi, 19 9 Nb) kann die Heißrißbildung in der Praxis dadurch vermieden werden, daß über die chemische Zusammensetzung eine ferritische Erstarrung erfolgt. Ein Ferrit-Gehalt im Schweißgut von ca. 10% (10 FN) ist ausreichend, sofern die Aufmischung mit dem Grundwerkstoff nicht extrem hoch ist.

Varianten desselben Schweißzusatzes

Beim MSG-Schweißen hat ein höherer Siliziumgehalt Vorteile weil hier der Lichtbogen am stabilsten ist und die Schweißnähte feinschuppiger werden. BEIM WIG-Schweißen sind die Vorteile nicht so stark ausgeprägt, aufgrund der Verfügbarkeit haben wir uns dazu entschlossen auch diese Werkstoffe in Si-Ausführung auf Lager zu halten.

Einfachere Lagerhaltung

Aus Gründen der Lagerhaltung verwenden viele Verarbeiter nur einen Schweißzusatz um verschiedene Grundwerkstoffe zu verbinden. Molybdän hat sich in allen Medien bewährt, außer in hochkonzentrierter, heißer Salpetersäure.

Aus diesem Grund kann der Schweißzusatz 19 12 3 LSi im Normalfall für die Grundwerkstoffe 1.4301, 1.4404, 1.4435, und 1.4301, 1.4306 verwendet werden. Die vereibfachte Lagerhaltung und Vermeidung von Werkstoffverwechslung gleichen den höheren Preis für den Schweißzusatz im Vergleich zum 19 9 LSi wieder aus.